Altweltaffen

Altweltaffen

Schwanzaffen (geschwänzte Altweltaffen) 

Die Schwanzaffen sind die Schwestergruppe der Menschenaffen. Es gibt derzeit viel mehr Schwanzaffenarten als es Menschenaffenarten gibt. Es gab aber auch Zeiten, in denen die Gruppe der unbeschwänzten Affen artenreicher war. Das ist aber schon dutzende Millionen Jahre her.

Die Schwanzaffen leben in Afrika und Asien. Sie leben in sehr vielen Vegetations- und Klimazonen. Die vielen Arten lassen sich ganz grob in vier Gruppen einteilen:

Bei den Schwanzaffen verbleiben meist die Weibchen in der Gruppe und sind damit untereinander verwandt. Die Männchen müssen sich einer neuen Gruppe anschließen, sich ein Harem erobern oder einsam durch die Gegend ziehen.

Meerkatzenartige  und Pavianartige sowie Languren und Stummelaffen.

Meerkatzenartige

Die Meerkatzenartigen leben meist auf Bäumen und fressen Früchte und Insekten. Sie leben vorwiegend in Afrika. Oft ziehen Gruppen verschiedener Meerkatzen zusammen durch die Wälder. Weil sie auf verschiedener Höhe klettern, erkennen sie gemeinsam Feinde viel eher. Meerkatzengruppen sind gemischt und bestehen typischerweise aus 8 – 12 Meerkatzen.  Es gibt aber auch Meerkatzenarten, bei denen 70 – 100 zusammenleben. Bei allen Arten sind die Männchen größer als die Weibchen.

Pavianartige

Zu der großen Gruppe der Pavianartigen gehören die Makaken, die Mangaben, die Paviane, die Mandrills und die Dscheladas. Die Pavianartigen leben überwiegend in Afrika, abgesehen von den Makaken. Makakenarten gibt es in Asien bis nach Japan.

Die Forscher, die sich mit der Entstehung des Menschen beschäftigen, betrachten die Paviane besonders interessiert. Die Paviane sind mit uns zwar nicht verwandter als all die anderen Schwanzaffen, aber die Paviane treiben sich in den gleichen Gefilden umher wie unsere Vorfahren,  als sich die Bäume wegen Klimawandels dünne machten. Paviane leben in großen Gruppen in der Savanne.  Als allesfressende furchteinflößende Gruppen von 40 bis zu 700 Tieren ziehen sie durch die Savanne. Es gibt gemischte Gruppen und Haremsgruppen. Zwischen den Männchen gibt es harte Rangkämpfe, was dazu geführt hat, dass die Männchen doppelt so groß sind wie die Weibchen.

Es wurde ein interessanter Fall beobachtet. Die Männchen einer Paviangruppe hatten in einer menschlichen Siedlung verdorbenes Fleisch gefressen und starben alle. Die Gruppe bestand nun nur noch aus Weibchen. Da nun plötzlich all die aggresiven Machos fehlten, war das Leben in der Gruppe viel friedlicher. Nach und nach gesellten sich neue Männchen hinzu, die die friedlichen Spielregeln der Weibchen akzeptierten und keine gewältigen Rangkämpfe abhielten, sondern den Weibchen die Wahl überließen. Auch diese Männchen lebten stressfreier als ihre ständig kämpfenden Vorgänger.

Languren

Languren leben in Asien von Indien bis nach Indonesien. Sie leben in verschiedenen Lebensräumen, von dichten Wäldern bis in Steppen hinein. Viele Arten leben auch in menschlichen Sidlungen. Sie lassen sich deshalb gut beobachten. Bei den Indischen Languren wurde zum Beispiel das erste Mal der Infanzit – der Kindesmord nach wechsel des Haremsherrschers – beschrieben.

Stummelaffen

Stummelaffen sind spezialisierte Blatt- und Samenfresser, die in afrikanischen Wäldern leben.

 

Quelle und Empfehlung:
Julia Fischer; Affengesellschaft
Geissmann: Vergleichende Primatologie